Hallo FN-Freunde, im Stadtmuseum Meißen/Sachsen wird derzeit eine Ausstellung zur Geschichte des Verkehrs im Landkreis Meißen gezeigt. Zweiradfreunde kommen aus meiner Sicht insgesamt wenig auf ihre Kosten. Doch ein interessantes Detail habe ich doch entdeckt: Eines der ersten Motorradfabrikate im Landkreis war eine FN. Siehe die anhängenden Fotos (bessere Qualität war mir leider nicht möglich), die mit unten stehenden Text kommentiert sind. Rinaldo
[b]Der erste Meißner Kraftradbesitzer war der Tierarzt Wilhelm Klinger, der seit April 1901 ein „Cudell & Co.“ 1,75 PS Dreirad fuhr. Für das erste Kraft-Zweirad beantragte der Kaufmann Salo Löwenstamm im Juni 1902 bei den Behörden (Rat der Stadt sowie Amtshauptmannschaft) eine Straßenzulassung, eine 2,5 PS „Cyclon“-Maschine, System Franz Hüttel. „Am 5. November 1902 hat Wilhelm Gustav Michel, hier Mendestraße 1, geb. 10.4.1878 in Schönbach bei Bautzen um Genehmigung gebeten, sich bei Ausübung seines Berufes zur Fortbewegung auf den Straßen der Stadt eines Motor-Zweirades zu bedienen. Das Zweirad ist im Beisein des Herrn Polizeiinspektors besichtigt und den Vorschriften der §§712 der Verordnung vom 3. April 1901 den Verkehr mit Kraftfahrzeugen auf öffentlichen Wegen betr. Befunden worden. Es stammt von der Fabrique Nationale d‘arms de guerre in Herstal bei Lüttich in Belgien, besitzt 1, ¾ Pferdestärken, wiegt 42 Kilo und ist mit der Fabriknummer 5921 versehen“ lautete ein polizeiliches Zulassungsprotokoll vom November 1902 in Meißen. Im Jahr 1907 waren in Meißen 18 Krafträder gemeldet. Verbreitete Modelle waren die o.g. „FN“ (u.a. Otto Horn fuhr seit 1903 ein solches), „Progress“ / Charlottenburg und NSU/Neckarsulm. Im Jahr 1904 ersuchte der Mechaniker Schröer um eine Zulassung für den Handel mit Krafträdern. Er führte „Allright“/Köln-Lindenthal, „Adam Opel“/Rüsselsheim sowie „Seidel & Naumann“/Dresden im Sortiment.